Fahrten und Teilnahmen 2012
     
Der Bergmannsverein Glückauf  Wintershall war Teilnehmer beim
11. Hessischer Bergmanns- und Hütten- und Knappentag in Frielendorf

Vertreter von 18 Vereinen marschierten am Sonntag durch Frielendorf. Mit Marschmusik kündigten sich die Teilnehmer der Bergparade im Frielendorfer Ortskern an, allesamt Teilnehmer des 11. Hessischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentags, der zu Ehren des Jubiläums zum 110-jährigen Bestehen des Bergmannsvereins Glück Auf Frielendorf in Nordhessen stattfand.
Bei trockener Witterung setzte sich am Sonntagmittag der Festumzug, im Bergmannsjargon Bergparade genannt, in Bewegung. Mit ihren unterschiedlichen Uniformen, Kopfbedeckungen und Fahnen boten die etwa 800 Teilnehmer ein beeindruckendes Bild. Gegen Ende des Umzuges setzte Nieselregen ein.
Teilnehmer aus 18 Vereinen waren angereist, bis aus Brandenburg, Westfalen, Dortmund und Görlitz. Auch die Landesverbands-Vorsitzenden aus Berlin-Brandenburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Im Festzelt auf dem Frielendorfer Festplatz boten die Teilnehmer ein umfangreiches musikalisches Programm auf. In schmucken weißen Uniformen zog der Spielmannszug Neuhof die Blicke auf sich. Auch die Spielgemeinschaft Frielendorf-Spießkappel und die Bergmannskapelle Wintershall brachten musikalischen Schwung ins Festzelt.
„Nirgends sind die Solidarität und die Kameradschaft so groß“, beschrieb Frielendorfs Bürgermeister Fey und Schirmherr des Bergmannstages, den Zusammenhalt der Bergleute. Der Tag wecke Erinnerungen, sagte Fey, „aber auch bedrückende Erlebnisse“. In den 60er-Jahren endete der Braunkohletagebau in Frielendorf. Die Staubexplosion 1988 in Borken, bei der 51 Männer den Tod fanden, beendete dort den Bergbau.
Der Bergbau hat Frielendorf geprägt, sagte Fey. Nach dem Ende des Bergbaus habe es düster für die Gemeinde ausgesehen, aber der Tiefpunkt bot auch die Chance für einen Neuanfang für Frielendorf - als Touristen und Luftkurort. Der Silbersee, entstanden durch den Tagebau, und aufgeschüttetes Gelände, hätten sich in idyllische Naturlandschaften entwickelt.
Nach 140 Jahren endete der Braunkohle-Tagebau in Frielendorf, der in den besten Zeiten 1400 Leute beschäftigte, berichtete der Festredner Horst Schönhut. 25 Millionen Tonnen Braunkohle wurden abgebaut, davon wurden 6,8 Mio. Hassia-Briketts hergestellt, die seinerzeit bis in die Schweiz exportiert wurden. Erst 1902, 80 Jahre nach Beginn des Bergbaus in Frielendorf, sei der Bergmannsverein gegründet worden. Der ist Gründungsmitglied des Landesverbands und zählt in Hessen zu den aktivsten Vereinen, erklärte Dieter Guderjahn, Hessischer Landesvorsitzender der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine.

Ehrung
Ehrungen im Landesverband
Fanfarenzug Neuhof
Fanfarenzug Neuhof
Bergkapelle
        Bergkapelle Wintershall
         
         
Bergmannsverein Wintershall zu Gast in Bernburg

Die meisten der in Deutschland heute fördernden Kali- und Steinsalzwerke wurden in den ersten Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Betrieb genommen, als für Kali, das damals ausschließlich in Deutschland gefördert wurde, ein regelrechter Boom ausgebrochen war. Im Jahr 1920 schließlich gab es dann insgesamt 220 fördernde Anlagen. In dieser Blütezeit entstand auch das Bergwerk Bernburg in der Nähe von Staßfurt, wo der Kalibergbau einst seinen Anfang nahm.
Zunächst förderte Bernburg auch Kali. In der DDR-Zeit wurde das Bergwerk dann auf reine Steinsalzproduktion umgestellt. Nach der politischen Wende in 1990 kamen die Kali- und Steinsalzwerke der DDR unter das Dach der Kali und Salz AG, heute ist Bernburg ein Werk der ESCO, einer Tochter von K+S. Das Werk wurde nach der Übernahme grundlegend modernisiert und erhielt zusätzlich eine neue hochmoderne Siedesalzanlage. Neben der konventionellen Steinsalzförderung betreibt das Werk auch Solanlagen, mit denen von über Tage aus Kavernen hergestellt werden, die anschließend als Gasspeicher betrieben werden.
In diesem Jahr besteht das Werk Bernburg 100 Jahre. Bergmannsvereine aus ganz Deutschland waren eingeladen, dieses Jubiläum mit den Bernburger Bergleuten zu feiern. Auch der Bergmannsverein Wintershall nahm an den Feiern des Jubiläums teil und reiste dazu per Bus mit 25 Teilnehmern nach Bernburg. Eine kräftige Erbsensuppe nach der 300 km langen Fahrt lieferte die Energie zur folgenden Bergparade über eine Strecke von 3 km, die vom Stadtzentrum bis ins Werksgelände führte und an der rund 1000 Bergleute teilnahmen. Die Parade wurde nach einem ersten Teilstück unterbrochen für einen Festakt auf dem Bernburger Karlsplatz, wo alle teilnehmenden Vereine durch den Bergmännischen Landesverband Sachsen-Anhalt begrüßt wurden. Hier konnten auch die Vertreter des öffentlichen Lebens und des Werkes ihre Grußworte an die Festteilnehmer richten. Den Abschluss der Bergparade bildete der wohlverdiente Umtrunk im Festzelt auf dem Werksgelände, wo die Bergmannskapelle Unterbreizbach die Gäste mit viel Musik zu unterhalten verstand. Der Winterhaller Bergmannsverein nahm im Hessischen Block teil und war Aushängeschild für das Werk Werra und die Stadt Heringen.

Tribüne
Tribüne
Abnahme
Abnahme der Parade
Parade
       
Wintershaller Bergmannsverein
         
Heringer Bergleute sind zu Gast beim 4. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag im Erzgebirge

Das Erzgebirge und der Harz sind die beiden bedeutendsten Erzbergbaureviere in Deutschland. Neben vielen anderen Metallerzen wurden in beiden Regionen auch reiche Edelmetallerze, vor allem Silber, gefunden. Die Bedeutung beider Erzbergbaugebiete zeigt die Ansiedlung von bergbautechnischen Hochschulen in Freiberg und Clausthal.
In Abhängigkeit vom Bedarf und damit den Metallpreisen erlebte der Bergbau im Erzgebirge über viele Jahrhunderte Blütezeiten und Niedergänge. Die größte Bedeutung hatte der Silbererzbergbau, aber auch Zinn und Kupfer wurden in erheblichen Mengen gefördert. Dieser Bergbau lief in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus,  teilweise auch wegen Erschöpfung der Lagerstätten. Die Bergleute mussten sich andere Erwerbsquellen suchen  und fanden diese besonders in der Holzschnitzerei, die weltberühmt wurde (z.B. Schwibbögen, Pyramiden).
Der umfangreichste Bergbau stand aber noch bevor: Im Zuge des atomaren Wettrüstens veranlasste die Sowjetunion einen intensiven, jedoch gefürchteten und gefährlichen Uranerzbergbau, zu dem mehr als 100 000 Bergleute dienstverpflichtet wurden. Diese letzte  Bergbauperiode im Erzgebirge endete mit der Wende in 1990.
Die Bergleute des Erzgebirges sind sehr traditionsbewusst. Der Bergbau ist zwar zu Ende, aber die Tradition wird unverändert weiter gepflegt, der Bergbau lebt in den Herzen der Menschen fort. Das konnten die Teilnehmer an der großen Bergparade anlässlich des
4. Sächsischen Bergmannstages in Jöhstadt deutlich erkennen. Von den vielen Tausenden  Besuchern, die dicht an dicht die Strassen an der Paradestrecke säumten, wurden die an der Parade teilnehmenden Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet immer wieder mit „Glückauf“ und begeistertem Beifall begrüßt. Die Freude der Menschen wurde auch  ausgedrückt durch Rufe wie „Danke, dass Ihr gekommen seid“. Das Programm wurde abgerundet durch Konzerte der Bergkapellen und einen abendlichen Großen Sächsischen Zapfenstreich sowie einem Gottesdienst in der Jöstädter Kirche. Das bergmännische Traditionsfest wurde begleitet von herrlichem Bergwetter mit phantastischer Fernsicht, wenn auch mit reichlich Wind zum Leidwesen der Fahnenträger.
Vorstandsmitglieder des Hessischen Landesverbandes führten  hinter der Landesverbandsstandarte den Hessischen Block an. Es folgte der Wintershaller Bergmannsverein und danach weitere Hessische Vereine.
Auch der Tag vor dem Fest war der Bergbautradition gewidmet. Die Heringer Bergleute besuchten die Erzgebirgische Bergbauagentur in Zöblitz, wo in einem nachgebauten Stollen eine zünftiges Tzscherperfrühstück eingenommen wurde. Ein Vortrag über das Marienberger Bergbaurevier mit Schwerpunkt des drechselbaren Serpentingesteins stieß auf großes Interesse der Gruppe.

Aufstellung zur Parade
Aufstellung zur Bergparade
Delegierte
Bergparade
Bergmansschmaus
Bergmansschmaus
 
         
Heringer Bergleute sind zu Gast bei ihren Kameraden in der Lausitz

Die Lausitzer Braunkohlelagerstätte gehört zu den großen Lagerstätten in Deutschland. Das Lausitzer Braunkohlerevier ist ein Bergbaurevier im Südosten Brandenburgs und Nordosten Sachsens. Die Braunkohle wird in mehreren Tagebauen abgebaut. Mit der gewonnenen Braunkohle werden die Kraftwerken Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg, sowie die Heizkraftwerke Berlin-Klingenberg und Chemnitz versorgt. Die Braunkohle wird auch zu  Braunkohlenbriketts, Staubkohle und Wirbelschichtkohle Veredelt. Die Braunkohle in der Lausitz ist vor rund 15–20 Millionen Jahren entstanden. Die Flöze befinden sich in 35–120 Metern Tiefe und sind ungefähr 8–16 Meter stark. Insgesamt werden 33 Prozent der deutschen Braunkohle im Lausitzer Revier gefördert.
Zum Lausitzer Revier gehört der Tagebau Welzow-Süd. Der Tagebau wird von  Vattenfall betrieben. Die Wintershaller Bergmannsvereinsgruppe machte im Tagebau eine Befahrung.
Am Anfang stand ein Besuch der Aussichtplattform. Von der Plattform kann man den Tagebau vom Anfang mit der Grundwasserabsenkung über die Abraumförderung bis zur Rohkohlegewinnung und Förderung überschauen. In Schautafeln werden die einzelnen Arbeitsschritte beschrieben. Mit einem großen Befahrungsfahrzeug fuhr die Gruppe anschließend die Abbauschritte ab. Nach dem Vorschnitt wurde der Geräteverband, bestehend aus zwei  Eimerkettenbaggern und einer etwa 500 Meter langen Bandbrücke befahren. Abraumförderbrücken gehören zu den größten beweglichen Technik-Anlagen der Welt. Sie ermöglichen es, den Abraum auf kurzem Weg, quer über den Grubenbetrieb des Tagebaus, zu fördern und zu verkippen. Danach fuhr die Gruppe in den eigentlichen Rohstoffabbaubereich. Hier erfolgt der eigentliche Abbau des Rohstoffs mittels Schaufelrad- und Eimerkettenbaggern im Hoch- und Tiefschnitt.
Die Dimensionen des Abbaus und deren Technik war für die Wintershaller ein beeindruckendes Erlebnis.
Ein weiteres Ziel war der Dresden. Die Elbmetropole begrüßte die Wintershaller Vereinsmitglieder mit wunderschönem Spätsommerwetter, sodass die Reiseteilnehmer die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten genießen konnten bevor die Heimreise angetreten wurde.
Anlass der Reise in die Lausitz war die Landesbergparade des Landesverbandes Brandenburg-Berlin der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine zum 10 Jährigen Bestehen und 80 Jahre Orchester der Bergarbeiter Plessa, in Plessa. In Plessa ist der Braunkohlebergbau eingestellt und das Kraftwerk stillgelegt. Das stillgelegte Kraftwerk wird für Kulturelle Veranstaltungen genutzt. Nach der Festveranstaltung, marschierten die Mitglieder der Vereine in Landesverbandsblöcken zum Kraftwerk. Die Mitglieder des Wintershaller Bergmannsverein marschierten mit ihren Kameraden aus Borken im hessischen Block. Im Kraftwerk ließen die Teilnehmer mit vielen Gästen bei einem Rahmenprogramm das Fest gemütlich ausklingen.

Bergparade
HLV bei Bergparade
Abnahme der Parade
Abnahme der Parade
Braunkohlentagebau
Tagebau Welzow-Süd
Grube vor Bagger
Reisegruppe vor Schaufelradbager
         
Jahresabschlussfahrt des Bergmannsvereins Wintershall

Seit vielen Jahren ist es Tradition: Kurz vor Weihnachten startet der Bergmannsverein „Glückauf Wintershall“ zur Teilnahme an einer Bergparade, zumeist ins winterliche Erzgebirge. In diesem Jahr jedoch war die Messestadt Leipzig das Ziel. Warum Leipzig, gibt es auch dort Bergbau? Nun, Leipzig ist kein historisches Bergbaurevier wie Harz oder Erzgebirge, aber es gibt in der Umgebung einen sehr modernen und hoch technisierten Bergbau auf Braunkohle, die vor allem Kraftwerke zur Stromerzeugung versorgt.
Erstes Ziel in Leipzig war das im Süden der Stadt gelegene Völkerschlachtsdenkmal. Es erinnert an die an dieser Stelle im Jahr 1813 stattgefundene entscheidende Schlacht der Schweden, Russen, Österreicher und Preußen gegen Napoleon, der hier vernichtend geschlagen wurde und somit Europa von seiner Herrschaft befreit wurde.  An dieses wichtige historische Ereignis erinnert das 91 m hohe Denkmal, das im Jahr 1913, also 100 Jahre nach der Schlacht, errichtet wurde. Inzwischen hat der Zahn der Zeit kräftig an ihm genagt, vor allem der Braunkohlenrauch während der DDR-Zeit hat den Granit schwarz werden lassen. Es wird  zur Zeit innen und außen mit einem Aufwand von 30 Mio. Euro restauriert, damit es am 13. Oktober 2013 zur 200-Jahr-Feier der Schlacht in neuem Glanz  erstrahlt. Die Bergleute haben sich daher auf eine Besichtigung von außen beschränkt.
Danach lockte der Weihnachtsmarkt zu einem Besuch. Es ist der größte in Deutschland mit hunderten von geschmückten Holzhäuschen, die auf den Plätzen und Strassen des Stadtkerns aufgestellt sind. Hier oder auch in den Ladenzeilen des riesigen Hauptbahnhofs wurde noch so manches Weihnachtsgeschenk erstanden.
Um 16:00 Uhr begann die große Bergparade durch die Innenstadt, zu der sich 800 Teilnehmer eingefunden hatten. Auch die Wintershaller Bergmannskapelle war dabei, hinter ihr marschierte unser Bergmannsverein. Die Parade führte bei Dunkelheit über eine Strecke von gut 2 km durch die festlich erleuchtete Innenstadt, streckenweise direkt am Weihnachtsmarkt entlang. Mehr als 20 000 begeisterte Zuschauer säumten die Paradestrecke, sie grüßten mit „Glückauf“ und wünschten immer wieder „Frohe Weihnachten“. Die Sachsen sind eben auch in Leipzig dem Bergbau verbunden.  Die Bergparade endete mit einem bergmännischen Konzert auf dem Augustusplatz vor der Oper, wo die Teilnehmer vom Balkon der Oper aus durch den  Vorsitzenden der sächsischen Bergmannsvereine und den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig begrüßt wurden.

Bergparade
Bergparade